Häufigkeit von Demenzerkrankungen in Deutschland und weltweit
Demenz ist eine der größten gesundheitlichen Herausforderungen unserer Zeit. Weltweit erkrankten 2023 nach Schätzungen des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (kurz: DZNE) etwa 10 Millionen Menschen neu an Demenz, was bedeutet, dass alle drei Sekunden ein neuer Fall diagnostiziert wurde. In Deutschland schätzt das DZNE die Neuerkrankungen für das Jahr 2023 auf durchschnittlich 404.500, was bedeutet, dass mindestens alle 90 Sekunden ein weiterer Mensch mit der Diagnose Demenz leben muss.
Prävalenz nach Altersgruppen und Geschlecht
Demenz ist eine Alterskrankheit: Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, an Demenz zu erkranken, am Alter festgemacht werden kann und signifikant mit dem Alter ansteigt. Im Jahr 2023 waren in Deutschland schätzungsweise rund 1,73 Millionen Menschen über 65 Jahre an Demenz erkrankt, wobei etwa zwei Drittel davon Frauen waren. Vermutet wird, dass die Gründe hierfür nicht nur in ihrer höheren Lebenserwartung liegen. Denn auch der Vergleich zwischen gleichaltrigen Frauen und Männern mit Alzheimer zeigt, dass bei Frauen die Demenz oft weiter vorangeschritten ist. Es wird daher vermutet, dass weitere Faktoren eine Rolle spielen – etwa hormonelle oder genetische Unterschiede.
Die Prävalenzraten nach Altersgruppen und Geschlecht zeigen folgendes Bild:
- Frauen:
- 65–69 Jahre: 1,13 %
- 70–74 Jahre: 2,42 %
- 75–79 Jahre: 5,22 %
- 80–84 Jahre: 10,76 %
- 85–89 Jahre: 20,00 %
- 90+ Jahre: 29,00 %
- Männer:
- 65–69 Jahre: 1,58 %
- 70–74 Jahre: 3,05 %
- 75–79 Jahre: 5,95 %
- 80–84 Jahre: 10,00 %
- 85–89 Jahre: 15,00 %
- 90+ Jahre: 22,00 %
Regionale Unterschiede in Deutschland
Die Verteilung von Demenzerkrankungen variiert zwischen den Bundesländern, hauptsächlich aufgrund der unterschiedlichen Altersstrukturen. Nach aktuellen Schätzungen verteilen sich die Fälle wie folgt, wobei hier der Anteil an Gesamtbevölkerung interessant wäre, denn die Bundesländer haben ja unterschiedlich viel Einwohner.
- Baden-Württemberg: 220.000 Betroffene
- Bayern: 257.000 Betroffene
- Berlin: 66.000 Betroffene
- Brandenburg: 60.000 Betroffene
- Bremen: 14.000 Betroffene
- Hamburg: 34.000 Betroffene
- Hessen: 125.000 Betroffene
- Nordrhein-Westfalen: 361.000 Betroffene
- Mecklenburg-Vorpommern: 39.000 Betroffene
- Niedersachsen: 169.000 Betroffene
- Nordrhein-Westfalen: 361.000 Betroffene
- Rheinland-Pfalz: 85.000 Betroffene
- Sachsen: 104.000 Betroffene
- Sachsen-Anhalt: 56.000 Betroffene
- Schleswig-Holstein: 65.000 Betroffene
- Thüringen: 52.000 Betroffene
Fazit
Demenz stellt eine wachsende Herausforderung für die Gesellschaft dar, sowohl in Deutschland als auch weltweit. Die steigende Zahl der Betroffenen erfordert verstärkte Anstrengungen in Prävention, Forschung und Versorgung, um den Bedürfnissen der Erkrankten und ihrer Angehörigen gerecht zu werden.
Quellenangaben:
Deutsche Alzheimer Gesellschaft, Infoblatt 1
Datenbank Genesis, Statistisches Bundesamt, Tabelle 12411-0013
(https://www.alzheimer-forschung.de/alzheimer/frauen-und-alzheimer/)