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Demenzzentrum StattHaus 

  • Anlaufstelle für Fragen rund um Leben mit Demenz: Beratung und Information durch Seminare, Vorträge, Thementage, Beratung von Angehörigen
  • Tagesbetreuung Montag bis Freitag 10 – 14 Uhr: Stundenweise Entlastung für Angehörige, Anregung und Stabilisierung von Betroffenen
  • Begegnungsort für (ältere) Menschen im Stadtteil: Nachbarschaftscafé mit Mittagstisch
  • Wohnalternative zu stationärer Einrichtung: Ambulant betreute Wohngruppe 9 Personen/ Mieter, Prinzip der geteilten Verantwortung
  • Träger der Hessischen Fachstelle für selbstverwaltete ambulant betreute Demenz-Wohngemeinschaften – www.demenz-wg-hessen.de

Notfallnummer

Notfall-Nummer der Demenz-WG für Polizei und Ärzte
Tel.: +49 69 80904985

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Demenz braucht Verstehen und Verständnis

„Wissen Sie, was so schlimm ist: mein Mann ist doppelt bestraft, er hat ja nicht nur Alzheimer, sondern auch Demenz“. Diesen Satz sagte eine Ehefrau vor einiger Zeit voller Tapferkeit, um Fassung ringend und vor allem voller Zärtlichkeit und Liebe für ihren Mann. Gerade hatten sie nach mehreren Anläufen einen Pflegegrad für ihn erhalten und somit eine finanzielle Unterstützung seitens der Pflegekasse für die Besuche in der Betreuungsgruppe im StattHaus. Sofort waren sie gekommen, um die „frohe Botschaft“ mitzuteilen und dass ihr Mann, der sich in der geselligen Runde wohlfühlt, nun einige Stunden mehr kommen kann.

In der Aussage stecken nicht nur eine tiefe Trauer und Tragik, sondern auch die Chance, um betroffenen Familien menschlich und verständnisvoll zu begegnen. Hierzu ist es von herausragender Wichtigkeit zu erkennen, um was es in dem Moment geht und welche Hilfe tatsächlich stützt und trägt – sowohl hinsichtlich „sachlicher“ Fakten als auch oder vor allem kommunikativ.

Die Alzheimer-Demenz stellt eine und die am häufigsten vorkommende (Unter-)Form oder auch Ursache der Demenz dar. Demenz ist somit der Oberbegriff für verschiedene chronisch verlaufende Abbauprozesse des Gehirns mit zum Teil unterschiedlichen und individuellen Ausprägungen. In den letzten Jahren werden immer mehr Symptome und komplexe Geschehen im Bereich des Gehirns unter dem Dach „Demenz“ geführt.

Zudem gibt es verschiedene Ansätze zur Klassifikation der Demenz, ihrer Unterformen und weiterer (neuro-)kognitiver Erkrankungen. Genannt seien hier die so genannte „ICD-10“ und das „DSM-5“. Bei der ICD-10 handelt es sich um die 10. Version der internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, welches mit Codes arbeitet. Die Demenz und damit auch die Alzheimer-Demenz sind in den Codes F00 bis F03 hinterlegt und gehören zum übergeordneten Kapitel „Psychische und Verhaltensstörungen“1. In der 2013 erstellten Neuauflage des DSM-5, einem Klassifikationsinstrument im Bereich der Psychiatrie, wurde der Begriff Demenz wiederum entfernt und durch neurokognitive Störung ersetzt, wozu wiederum eine Vielzahl an erworbenen Hirnleistungsstörungen gezählt werden.

Schon hier wird sichtbar, wie komplex das Thema Demenz und deren Einordnung sind und sein können. Als Anlaufstelle für Familien mit dem Fokus auf lösungsorientierter Beratung und Betreuung informieren und klären auf, in Seminaren und persönlich. Denn es ist für den Umgang und die Begleitung als Angehörige und Bezugsperson wichtig und hilfreich, Demenz zu verstehen. Was die Betroffenen jedoch im gleichen Maße brauchen, ist Verständnis für die oft innere und einsam getragene Not, die in solchen Momenten sichtbar wird. Die Reaktion auf die Aussage, dass ihr Mann ja doppelt bestraft sei, da er nicht nur Demenz, sondern auch Alzheimer habe, war daher intuitiv und schlicht von Mitgefühl geprägt: „Ja, da hat es Ihr Mann wirklich besonders schlimm erwischt.“

 

1 DIMDI – Deutsches Institut für medizinische Dokumentation und Information